Zusammenfassung
Bei einer primären Toxoplasmose in der Schwangerschaft besteht für den Fetus das Risiko
einer konnatalen Infektion durch diaplazentare Transmission von Toxoplasma gondii. Das Risiko einer fetalen Infektion nimmt dabei mit der Schwangerschaftsdauer zu,
während die Schwere der Symptomatik mit zunehmendem Gestationsalter abnimmt. Bei den
meisten infizierten Neugeborenen finden sich klinisch inapparente Infektionen, aber
auch postnatal unauffällige Kinder sind einem Risiko von späteren Folgeschäden ausgesetzt.
Neben neurologischen Entwicklungsstörungen ist vor allem das Risiko einer Retinochoroiditis
von Bedeutung, die sich auch erst im späteren Leben manifestieren kann. Eine frühzeitige
Erkennung einer Primärinfektion in der Schwangerschaft ist Voraussetzung, um durch
eine frühzeitige anti-parasitäre Therapie, das Risiko einer fetalen Schädigung zu
reduzieren. Durch eine post-natale Therapie kann vermutlich zusätzlich das Risiko
der Langzeitkomplikationen gesenkt werden. Neugeborene mit Verdacht auf eine konnatale
Toxoplasmose müssen sorgfältig hinsichtlich einer konnatalen Infektion untersucht
werden und Säuglinge mit einer gesicherten Infektion benötigen langfristige Nachuntersuchungen
hinsichtlich möglicher Spätschäden, insbesondere der Manifestation einer Retinochoroiditis.
Summary
Acute maternal infection with toxoplasma gondii in pregnancy can lead to congenital toxoplasmosis in the fetus by diaplacentar transmission.
The risk of transmission to the fetus during primary maternal infection increases
with increasing gestational age of the fetus, but the severity of infection decreases
with increasing gestational age. Most newborns with congenital toxoplasmosis are asymptomatic,
but newborns with subclinical congenital toxoplasma disease at birth remain at significant
risk for long-term sequelae. Late manifestations may include neurologic abnormalities
and retinochorioiditis. Timely diagnosis of an acute toxoplasma infection during pregnancy
is crucial for early initiation of antiparasitic treatment in order to lower the risk
of fetal disease. The risk of long-term complications might be also reduced by postnatal
treatment of infants with confirmed diagnosis of congenital toxoplasmosis. All newborns
with suspected congenital toxoplasmosis should undergo careful evaluation and infants
with confirmed diagnosis should be followed with respect to long-term sequelae, particularly
the occur-rence of retinochorioiditis.
Schlüsselwörter
Toxoplasma gondii
- Toxoplasmose - konnatale Infektion - Schwangerschaft
Keywords
Toxoplasma gondii
- toxoplasmosis - congenital infection - pregnancy